- Dakota
- Da|ko|taI 〈m. 6 oder m.; -, -〉 Angehöriger eines nordamerikanischen Indianervolkes
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1Da|ko|ta, der; -[s], -[s]:Angehöriger eines nordamerik. Indianerstamms.2Da|ko|ta; -s:* * *
Dakota[englisch də'kəʊtə], Sioux [englisch suː; verballhornt aus dem Ojibwa-Wort für Sprecher einer unverständlichen Sprache, Schlange], Gruppe nordamerikanischer Indianer in den zentralen Prärien und Great Plains, gegliedert in die Santee oder Östliche Dakota (Mdewakanton, Sisseton, Wahpekute, Wahpeton), Yankton, Wiciyela oder Zentraldakota (Yankton, Yanktonai) und Teton oder Westliche Dakota (Oglala, Sicangu oder Brulé, Hunkpapa, Minneconjou, Sihasapa oder Blackfoot-Teton, Oohenonpa oder Two Kettle, Itazipcho oder Sans Arc), mit jeweils eigenem Dialekt. Die insgesamt etwa 55 000 Stammesmitglieder, davon 4 000 in Kanada (Manitoba, Saskatchewan), sind in 16 Reservationen in den USA und 10 kleinen Reservaten in Kanada registriert. Die wichtigsten Reservationen liegen in Montana (Fort Peck) sowie in North und South Dakota (Pine Ridge, Rosebud, Lower Brulé, Crow Creek, Yankton, Flandreau, Cheyenne River, Standing Rock, Sisseton, Fort Totten), kleinere gibt es in Minnesota und Nebraska. - Die Santee siedelten überwiegend in den Wäldern und Prärien von Minnesota als Wildreissammler, Jäger, Fischer und Bodenbauer; die Yankton waren ursprünglich Bodenbauern und Jäger am mittleren Missouri. Die Teton dagegen waren - wie alle aus den Waldländern des Ostens kommenden Dakota auf die Great Plains gezogen und nach dem Erwerb von Pferden Bisonjäger geworden (Prärie- und Plains-Indianer); sie (insbesondere die Männer der Oglala und Hunkpapa) wurden zum Inbegriff des indianischen Reiterkriegers des 19. Jahrhunderts Unter Anführern wie Red Cloud, Sitting Bull und Crazy Horse bildeten sie - nach dem Bruch des Vertrages von Laramie (1868) - den Kern des Widerstandes gegen die Amerikaner, deren Truppen sie mehrfach besiegten (u. a. Vernichtung einer von G. A. Custer geführten Truppe am Little Bighorn River 1876). Als die Dakota nach der Niederlage von 1877 gezwungen wurden, die Agenturen der »Great Sioux Reservation« in North und South Dakota aufzusuchen, weigerten sich zunächst viele; aber die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage (weitgehende Ausrottung des Bisons durch weiße Jäger in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts) zwang sie, den Anordnungen der US-Regierung zu folgen, da sie von deren Lebensmittelversorgung abhängig waren (Aufteilung der »Great Sioux Reservation« durch das »Great Sioux Agreement« von 1889). Nach der religiösen Geistertanzbewegung brach mit dem Massaker von Wounded Knee (1890) der Widerstand der Dakota zusammen. - Heute lebt etwa die Hälfte der Dakota in den Reservationen; viele sind in die Städte abgewandert, wo sie den Kern panindianischer Bewegungen bilden, z. B. des »American Indian Movement« (AIM). In den Reservationen herrscht weitgehend Arbeitslosigkeit. Wichtigste Arbeitgeber sind die Einrichtungen der Stammesselbstverwaltung und des Indianerbüros. Neben der Verpachtung von Land, v. a. für die Viehhaltung, wurden kleine Industriebetriebe errichtet.Als Sprachbezeichnung umfasst Dakota im engeren Sinn nur den Dialekt der Santeedakota, im weiteren Sinn wird die Bezeichnung auch für die mit dem Santee nahe verwandten Dialekte der Lakota und Nakota verwendet. Typologisch ist das Dakota eine leicht polysynthetische Sprache, schwach fusionierend (flektierende Sprachen), sowohl Präfixe als auch Suffixe bildend und zur Sprachfamilie der Hoka-Sioux gehörend.P. Bolz: Ethn. Identität u. kultureller Widerstand. Die Oglala-Sioux der Pine-Ridge-Reservation in South Dakota (1986);R. B. Hassrick: Das Buch der Sioux (a. d. Amerikan., Neuausg. 1992).* * *
1Da|ko|ta, der; -[s], -[s]: Angehöriger eines nordamerik. Indianerstamms.————————2Da|ko|ta; -s: Nord-, Süddakota.
Universal-Lexikon. 2012.